Museum des Hüttenwesens im Malapanetal
Museum
Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der historischen eisernen Hängebrücke über dem Fluss Malapane, die das wichtigste Denkmal in Ozimek aus dem Jahr 1827 ist. Die ständige Ausstellung präsentiert die Hüttenwesensgeschichte im Malapanetal vom Mittelalter bis zur Neuzeit. In der Ausstellung sammelte man Exponate, die die Leistung der zahlreichen auf diesem Gebiet im 18. und 19. Jahrhundert Hütten veranschaulichen, vor allem jedoch die Traditionen der Preußisch-Königlichen Hütte Malapane, deren Fortsetzer die, bis heute funktionierende, Huta Małapanew in Ozimek ist.
Neben zahlreichen Denkmälern werden hier die Erfahrungen im Bereich der Herstellung der eisernen Brücken Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts präsentiert sowie wird hier die Mögligkeit gegeben, das gesamte Bild des Hüttenwesens im Malapanetal in dieser Zeit kennen zu lernen. Im Museum sammelte man historische Erzeugnisse, Abbildungen, die historische Unterlagen darstellen, Ikonografien sowie erhaltene kartographische Unterlagen der Hüttengeschichte betreffend und bisher in privaten Sammlungen oder im Besitz des Vereins erhalten wurden. Den Touristen und der lokalen Gesellschaft wird es ermöglicht, den so wichtigen, nicht nur für Schlesien, Teil der Geschichte näher zu bringen.
Anfänge der Hütte
Am 1. März 1753 unterzeichnete in Potsdam Friedrich II. Hohenzollern, König von Preußen, später der Große genannt, einen Edikt, der den Bau der Hütten in oberschlesischen Wäldern an dem Fluss Malapane befiel. Schon im darauf folgenden Jahr wurde, an dem Platz von der Mühle Ozimek, ein Werk in Betreib gesetzt, das von Johann Georg Rehdanz gebaut und anfangs auch verwaltet wurde Dieses Werk wurde später Preußisch-Königliche Hütte Malapane genannt. Das Ziel, das der preußische Herrscher erreichen wollte, war die Rüstungsproduktion von Geschützen und Kanonenkugeln für den Bedarf des weiterhin mit Österreich geführten Krieges, aber auch die Entwicklung der bisher schwach bevölkten und bewirtschafteten schlesischen Provinz. Damals konnte sicher kaum jemand vermuten, dass diese einstweiligen Ziele eine völlige Verwandlung der bisherigen ärmlichen, forstlichen Öden in ein wohlhabendes und besiedeltes Land verursachen. Es entstanden zahlreiche, neue Ortschaften. Folgende Hüttenfilialen in Jedlitz, Krascheow und Dambiohammer wurden gegründet. Neben den Königlichen Hütten wurden zahlreiche private Betriebe in Betrieb gesetzt. Die Preußisch-Königliche Hütte Malapane sollte sich als Wiege der neuzeitlichen Hüttenindustrie erweisen und zugleich war sie der Anfang der gesamten oberschlesischen Industrie.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nach dem Ende der schlesischen Kriege, wurde die ursprüngliche Produktion für den Gebrauch der Armee allmählich geändert. Man begann die Herstellung der Güter, die für die sich schnell entwickelnde Landwirtschaft und für viele neue Industriezweige unabkömmlich waren. Die Königliche Hütte in Malapane lieferte, neben den Artikeln des täglichen Gebrauchs, landwirtschaftliche Maschinen, immer ansehnlichere Konstruktionen sowie Maschinen und Vorrichtungen. Das ursprünglich unscheinbare Werk sollte viele Jahrzehnte überleben und zum Ort der Erfahrungen für die später entstandenen königlichen Hütten in Gleiwitz, Berlin und Sayn werden.
Entwicklung
Die von Friedrich Wilhelm Graf von Reden, am Ende des 18. Jahrhunderts, in Schlesien eingeleitete Bergbau- und Hüttenreform, bewirkte, dass die Königliche Hütte Malapane in Malapane sich zu einem der führenden Hüttenzentrun im damaligen Europa erweisen sollte. Hier begann man im Jahr 1786 die erfolgreiche Produktion von Stahl, und drei Jahre später , mit Teilnahme des in Schlesien sich aufhaltenden John Wilkinsons, wurde zum ersten Mal weltweit (außer England) Koks zur Schmälze angewandt. Im Jahr 1791 ersetzte der Werkleiter Johann Friedrich Weddig, die bisherigen Lehmformen mit Formsand. Im Jahr 1794 begann August Friedrich Holzhausen, gerade in der Hütte in Malapane, erstmals die Teile und danach vollständige Dampfmaschinen zu produzieren, die in England erfunden und bisher nur dort hergestellt wurden. Ebenfalls in diesem Werk gießt John Baildon im Jahr 1796 die älteste in Schlesien Eisenbrücke, die in Laasan (Łażany) – Niederschlesien über das Striegauer Wasser führte. Um die Wende des 18. zum19. Jahrhundert wurden gerade die Brücken zum berühmtesten Produkt der Hüte.
Neben Reden, Wedding, Baildon, Erbauer und Gründer der oberschlesischen Hütten und Zechen, wurde die Preußisch-Königliche Hütte Malapane zur Schule der Spezialisten nicht nur für damaliges Preußen aber ganz Europa. Wandlungen, die in Europa am Ende des 18. Jahrhunderts stattfinden sind der Beginn für den internationalen Ruhm, dessen Beweis die zahlreichen Auszeichnungen und Preise auf vielen Europäischen Ausstellungen des 19. Jahrhunderts sind.K
Malapanetalverein
Der Verein wurde 2006 registriert. Es ist eine Organisation der öffentlicher Nutzung, die innerhalb der Gemeinde wirkt. Absicht der Gründer ist, das Bewusstsein der lokalen Gesellschaft durch verbreiten des Wissens über die Denkmäler und Geschichte unserer Heimat zu bilden sowie es den Bewohnen bewusst zu machen, dass wir eine Gemeinschaft bilden, deren Oberziel das gemeinsame Wohl und die gemeinsame Entwicklung sein sollte. Durch das Kennenlernen der reichen Geschichte, möchte der Verein alle Bewohner der Malapanetalgemeinden integrieren. Die Tätigkeiten konzentriert man auf die Vereinigung deren, die auf dieser Erde von Generationen an leben und deren, die hier vor Jahren oder auch in letzter Zeit angekommen sind. In seinen anstreben führt der Verein eine Zusammenarbeit mit allen, denen die Entwicklung am Herzen liegt, abgesehen von der Herkunft, Weltanschauung, politischen Präferenzen oder auch Konfession. Das Ziel des Vereins ist auch das Bürgerbewusstsein der Einwohner zu bilden, indem man u.a. das Wissen über die lokale Geschichte und Vergangenheit nutzt.
Der Malapanetalverein realisiert seine Satzungsaufgaben indem er weitläufige Bildungstätigkeit führt. Seit einigen Jahren finden systematisch Vorlesungen über die Vergangenheit, Geschichte der Stadt und der Umgebung sowie ganz Schlesiens statt. Die Vortragenden sind nicht nur dir Vereinsmitglieder sondern auch eingeladene Gäste. Die Bildungstätigkeit wird in den Schulen geführt und ist an die Grundschulschüler und ältere Schüler gerichtet. Vereinsmitglieder bereiten Ausstellungen und Expositionen vor, die die lokale Geschichte und mit ihr verbundene Denkmäler annähern. Wichtiger Bestandteil dieser Tätigkeit ist das Sammeln, Retten und die Renovierung der Denkmäler. Seit Dezember 2012, im Rahmen seiner Tätigkeit, führt der Verein das Museum des Hüttenwesens im Malapanetal. Die Mitglieder und Sympathisanten nehmen an einem alljährlichen Schützenwettbewerb des im Jahr 2009 reaktivierten Schützenvereins, der 1834-1938 auf dem Gebiet von Malapane tätig war, teil. Eine andere Form der Tätigkeit, ist die Verbreitung der Touristik und Annäherung der Natur unserer Region durch Radtouren und Kajakfahrten. Im Juni 2013 wurde der 1. Touristischer Triathlon das Malapanetal entlang organisiert. Eine sehr wirksame Weise, die regionale Geschichte zu fördern, ist die editorische Tätigkeit. Im Jahr 2009, u.a. dank des Vereins, erschien das Buch „Die Brücken aus der Preußisch-Königlichen Hütte Malapane in Malapane“. Dank der Realisierung des mit Europäischen Mitteln mitfinanzierten Projekts, ist es gelungen, das Buch „W Dolinie Małej Panwi. Historia fryderycjańskiej osady hutniczej Ozimek/Malapane od 1754 do 1945 roku“ zu veröffentlichen. Es ist die Erste gründliche Bearbeitung der Hütten- und Stadtgeschichte. Letztens herausgegebenes Buch „Historia, zabytki i ślady hutnictwa w Dolinie Małej Panwi“ ist ein Führer durch die zahlreichen auf diesem Gebiet im 18. und 19. Jahrhundert Hütten. Die Veröffentlichungen in der Presse und Fachzeitschriften, im Inland und Ausland, ermöglichen die weitgehende Förderung unserer Region. In seiner Tätigkeit führt der Verein mit zahlreichen Organisationen und Institutionen eine Zusammenarbeit. Es sind z.B. Stadt und Gemeinde Ozimek, Lokale Tätigkeitsgruppe (Lokalna Grupa Działania) „Kraina Dinozaurów”, Landesamt für Denkmalpflege in Oppeln (Opole), Museum des Oppelner Schlesiens in Oppeln (Opole), Stadtmuseum in Gleiwitz (Gliwice), Kohlebergbaumuseum in Hindenburg (Zabrze), Verein für Kulturerbe „Metamorfozy“ in Gleiwitz (Gliwice).
Malapanetalverein
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46-040 Ozimek ul. Brzeziny 16aw
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